Krankheiten

 

MDR1 = Multiple Drug Resistance

Das MDR1 Gen schützt gesunde Tiere vor dem Eindringen von evtl. gefährlichen Fremdstoffen ( Arzneimittel und Umweltgift) in das Hirn und Nervensystem. In der Leber und Niere trägt MDR1 zur Ausscheidung dieser Stoffe bei und im Darm verringert es die Aufnahme.

 

Fehlt Hunden dieses Gen, dann ist der Schutzmechanismus reduziert und es kommt zu schweren Anzeichen einer Arzneimittelüberdosierung. Die Hunde zeigen nach der Einnahme dieser Medikamente schwere Vergiftungsanzeichen, wie Bewegungs- und Koordinationsstörungen, Zittern, Benommenheit, Erbrechen bis hin zum Koma und Todesfällen.

Quelle: Tierklinik Trillig

 

Daher ist es außerordentlich wichtig den Status seines Hundes zu kennen.
MDR1 +/+ oder N/N = der Hund ist frei von diesem Defekt und vererbt ihn auch nicht
MDR1 +/- oder N/MDR = der Hund ist nicht betroffen, vererbt aber neben dem intakten Gen auch das Defekte
MDR1 -/- oder N/MDR = der Hund ist betroffen und man muss einiges bei Medikamenten beachten.


CEA = Collie Eye Anomalie

Bei der CEA handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der es zu Veränderungen an der Netzhaut des Auges kommt. CEA kann in verschiedenen Schweregraden ausgeprägt sein. In manchen Fällen sind die Veränderungen der Netzhaut nur gering, die Krankheit verläuft unbemerkt. Es kann auch zur Ausbildung sogenannter Kolobome ( Spaltbildungen) an der Eintrittsstelle des Sehnerves, zur Dysplasie der Netzhaut und der Aderhaut kommen. Die Sehkraft kann beeinträchtigt werden.

Bei der schlimmsten Form der CEA kommt es durch Blutgefäß-Veränderung zu Blutungen an der Netzhaut. Dies kann eine Netzhautablösung zur Folge haben, was zur Erblindung des Hundes führt.
Der Schweregrad verändert sich bei der CEA im Laufe des Lebens nicht.

 

Die Diagnose am Augenhintergrund kann nur bei Welpen vor der 8. Lebenswoche durch einen speziellen Augenarzt gestellt werden.

Im Laufe der Entwicklung kommt es zur Pigmentierung der darüber liegenden Schicht und eine geringe Form der CEA kann unter Umständen nicht mehr bei der Untersuchung erkannt werden.

 

Ein bei der klinischen Untersuchung freier Hund kann jedoch genetisch CEA/CEA sein, dies sollte bei der Verpaarung beachtet werden. Auch Hunde mit geringem Defekt können Nachkommen mit schweren Defekten hervorbringen.

 

Quelle: Laboklin und eyevet.ch


PRA = Progessive Retinaatrophie

PRA ist eine Gruppe von Augenerbkrankheiten die durch Netzhautdegeneration und fortschreitendem Verlust des Sehvermögens bis zur Erblindung führt.
Frühe Form = schlechtes Dämmerungssehen ab 6 Monaten
und eine vollständige Erblindung mit ein bis zwei Jahren

mittlere Form = erste Symptome mit ein bis zwei Jahren und Erblindung von drei bis fünf Jahren

späte Form = schlechtes Nachtsehen im Alter von drei bis fünf Jahren und dem Endstadium im Alter von sechs bis neun Jahren

 

Quelle: augen.de / Tieraugenheilkunde


DM = Degenerative Myelopathie

Bei der degenerativen Myelopathie handelt es sich um ein langsam fortschreitendes Absterben der langen Rückenmarksbahnen bei großen Hunden. Vor einiger Zeit wurde ein Risikofaktor für die Entwicklung einer DM entdeckt. ….

 

Die Störung der langen Rückenmarksbahnen, die das Gehirn mit den Nerven der Gliedmaße verbinden ist für die klinischen Symptome der Tiere verantwortlich. Der Kontaktverlust von Sensor (Gliedmaßen) und der Schaltzentrale (Zentralnervensystem) bedingt zunächst den Verlust der Feinmotorik. Mit Voranschreiten der Degeneration werden dann auch Faserbahnen betroffen, die vom Zentralnervensystem aus die Muskelaktivität selbst steuern, so dass die Muskeln der Hintergliedmaße immer schwächer werden. In der Regel treten die Symptome der Erkrankung beim älteren Hund auf (5-14 Jahre). Die Tiere zeigen Ganganomalien, die sich auf die Hintergliedmaße beschränken. Die Feinmotorik der Hinterhand ist eingeschränkt (Ataxie), die Tiere schwanken, sinken im Verlauf der Erkrankung immer mehr in der Hinterhand ein und können schließlich vollkommen gelähmt sein. Da keine Veränderungen der Knochen oder Reizungen und Entzündungen der Nerven vorliegen, geht der Nervenzelluntergang nicht mit Schmerzen einher, worin ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen Krankheiten des Bewegungsapparates oder des Nervensystems liegt.

Im weiteren Verlauf breitet sich die Krankheit auf die Vordergliedmaße aus, die Atemmuskulatur, die Rachen und Schlundmuskulatur wird beeinträchtigt, so dass Atem- und Schluckbeschwerden eintreten.

 

Quelle; Uni-Giessen



SLC = Hyperurkosurie

Die Hyperurikosurie und Hyperurikämie ist eine von Geburt an auftretende Veränderung im Purinstoffwechsel. Der Gehalt an Harnsäure ist im Plasma wie im Harn um das 2- bis 4-fache höher als bei gesunden Hunden (Hyperurikämie). Es kommt zur Bildung von Blasensteinen, die häufig operativ entfernt werden müssen. Betroffene Hunde sollten vorbeugend eine purinarme Diät erhalten, außerdem muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.


MH = Maligne Hyperthermie

Die Maligne Hyperthermie (MH) ist eine erbliche Stoffwechselstörung der Skelettmuskulatur, welche nach der Gabe von bestimmten Muskelrelaxantien und Narkosemitteln (Narkotika) auftreten können. Betroffene Tiere können generalisierte Krämpfe in der Skelettmuskulatur sowie Herzrhythmusstörungen und Nierenschädigungen entwickeln. Auch eine Zerfall der gestreiften Muskulatur (Rhabdomyolyse) ist möglich. Als Folge der Medikamentengabe kann es außerdem zu Herzrasen (Tachykardie), starker Wärmeentwicklung (Hyperthermie) sowie zu einer erhöhten CO2-Produktion kommrn. Werden die Medikamente nicht sofort abgesetzt, führt dies zum Tode des Tieres. Eine Linderung der Symptome kann durch die Gabe des Muskelrelaxans Dantrolen erzielt werden

 

Quelle; Laboklin


DMS = Dermatomyositis

DMS ist eine Autoimmunerkrankung, welche eine genetische Ursache hat, aber zusätzlich äußere Auslöser wie Impfungen oder virale Infekte benötigt. Bei den maßgeblich betroffenen Rassen Collie und Shetland Sheepdog äußert sich die Erkrankung typischerweise im Alter von etwa 12 Wochen in Haarverlust und Krustenbildung an Beinen und Pfoten, im Gesicht und an den Ohren sowie am Schwanz. Beim Collie sind zusätzliche muskuläre Probleme wie Schwierigkeiten beim Schlucken, Trinken und Fressen, hoher und staksiger Gang sowie Muskelatrophie im Kopf- und Halsbereich beschrieben.

Quelle: Laboklin


Entzündliche Lungenerkrankung (IPD)

Bei Collies konnte eine Variante gefunden werden, die bei dieser Rasse mit der Entzündlichen Lungenerkrankung assoziiert werden kann. Besitzer betroffener Hunde berichteten von schaumigem Erbrechen, flacher Atmung, Husten, starken Atemgeräuschen und Fieber. Die klinischen Symptome zeigten sich bereits wenige Tage nach der Geburt. Die Hunde sprechen gut auf eine Therapie mit Antibiotika und Sekretolytika an, allerdings kehren die Symptome schnell wieder zurück nachdem die Antibiotikagabe beendet wurde.

Quelle: Laboklin


GCS = Grey Collie Syndrom

Das Grey Collie Syndrome (GCS) ist eine Erbkrankheit, die zu einer gestörten Blut(zell)bildung führt. Hunde mit diesem Immundefekt sind anfällig für Infektionen und im Welpenalter kleiner und schwächer als ihre Wurfgeschwister mit normal ausgebildetem Immunsystem. Mit 8-12 Wochen zeigen sich die ersten klinischen Symptome. Die Hunde zeigen Fieber, Durchfall (Diarrhoe) und Gelenkschmerzen sowie wiederkehrende bakterielle Infektionen. Von dieser Infektanfälligkeiten sind vor allem die Atemwege und die Verdauung/ der Magen-Darm-Trakt betroffen. Die Lebenserwartung von Hunden mit der Immunschwäche Grey Collie Syndrom ist stark herabgesetzt und liegt bei lediglich 2-3 Jahren. 

 

Quelle: Laboklin


Epilepsie

Die Epilepsie ist durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet und die häufigste chronische neurologische Funktionsstörung des Hundes. Sie manifestiert sich aufgrund abnormer elektrischer Aktivität des Großhirns.

Das Krankheitsbild der Epilepsie ist außerordentlich komplex und zeigt vielfältige Erscheinungsbilder. Kaum merkliche gering gradige Verhaltensänderungen, leichte Zuckungen einzelner Muskelgruppen, geweitete Pupillen und Speichelfluss bleiben zu Beginn häufig unbemerkt oder können nicht zugeordnet werden. Bei ausgeprägten Anfällen sind die Tiere bewusstlos, fallen in Seitenlage und zeigen stark rudernde Bewegungen der Gliedmaßen und unkontrollierte Bewegungen von Kopf und Kaumuskulatur sowie zum Teil auch einen Verlust der Kontrolle von Harn- und Kotabsatz.

 

Quelle: Virbac